April 2005

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Vorher - nachher. Ist's wirklich dasselbe Schiff?

Roastbeef. Roastbeef ist Ericas und Marks Segelboot. Erica, überzeugte Vegetarierin, würde es gerne in Tofu Burger umbenennen. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Jedenfalls ist Roastbeef seit einer seeehr böigen Regatta im März 2004 mast-los. Was dazu beitrug, dass sie in Vergessenheit geraten war und kräftig Austern angesetzt hatte. Ohne Motor, ohne Mast lästern manche schon über das "grösste Kajak in Sydney Harbour". Im April ist es aber nun so weit: Erica und Mark beschliessen, Roastbeef auf Vordermann zu bringen. In bester Selbst-ist-der-Mann (und die Frau) Manier wird das Boot an einem Samstag Morgen aus dem Wasser gezogen und zum Reinigen des Kiels aufgebockt. Und Peter ist dabei. Das ist Knochenarbeit: Mit Spachteln werden Austern und Muscheln entfernt, danach wird mit Sandpapier weitergearbeitet bis schliesslich mehrere Lagen Antifaul als Farbe und Schutz aufgetragen werden. Erica ist den ganzen Tag unterwegs, um fehlendes Werkzeug heranzuschaffen und die hungrigen Mäuler zu stopfen. Was nicht zuletzt zur guten Laune beiträgt, die wegen des sichtbaren Erfolgs (siehe Foto) ohnehin immer euphorischer wird. Nun fehlt nur noch der Mast ...

Meereskarte mit Paddelstrecke - und zurück

Moreton Island — von Gegenwinden, Sanddünen, Wracks, Schnorcheln und dicken Haien. Vom 3.-12. April 2005 gehen Claudia und Kevin auf Kayak Expedition in Queensland: 250 km von der Gold Coast zur Nordspitze von Moreton Island und zurück. Ein genauer Bericht, den Claudia für das Kayaking-Magazin geschrieben hat, findet sich in unserer Rubrik Spezial (nur auf Englisch). Auf Deutsch hier eine Kurzzusammenfassung der Höhepunkte: Wir hatten 10 Tage lang dieselben Winde: 20-30 Knoten S/SO. Auf dem Weg nach Norden liebten wir diese Winde, spannten unsere Segel auf und ließen uns pusten. Auf dem Weg zurück lernten wir diese Winde zu hassen: Wer schon mal 45 km an einem Tag in (sehr) starke Gegenwinde gepaddelt ist, kann die Erschöpfung abends verstehen. Aber um uns herum machten verlassene Strände, dutzende von Schildkröten, hunderte von Rochen, viele viele Delphine die Anstrengung trotzdem wert. Ganz im Norden von Moreton Island gab es eine Begegnung mit einem Hai. Gross (4.5-5 Meter), fett, 30 cm neben Claudias Boot, schaut er ihr direkt in die Augen. Schwimmt weg, kommt wieder. Schwimmt wieder weg, kommt wiederum wieder. Schwimmt weg und ward nicht mehr gesehen. An diesem Strand gingen sind wir nicht an Land wie ursprünglich geplant, sondern drehten um und landeten erst an anderer Stelle in anderem Wasser an um unser Nachtlager aufzuschlagen. Spätere Forschung hat ergeben, dass wir wahrscheinlich einen Bronze Whaler Shark neben unseren Booten hatten.

Southern Goatfish

Jervis Bay-Wochenende. In Australien steht ein langes Wochenende an: Am 25. April eines jeden Jahres wird am sog. ANZAC Day der Weltkriegsteilnehmer und Gefallenen gedacht. Ende April, das bedeutet hier fortgeschrittener Herbst mit kürzeren Tagen — vor allem nun, da die Uhr nicht mehr Sommerzeit zeigt — und fallenden Temperaturen. Höchste Zeit, nochmal ein Wochenende zeltend und paddelnd ausserhalb der Stadt zu verbringen. Und so zieht es uns gen Süden nach Jervis Bay, wo wir neben genannten Aktivitäten vor allem viel Zeit mit Schnorcheln verbringen. Einem weiteren Hobby, das wir hier in Sydney entdeckt haben. Zwar sind die Fische hier an den Stadtstränden nicht mit denen in Australiens tropischen Gewässern vergleichbar, aber dennoch findet man eine Vielfalt an Fischen und Seesternen, die uns Landratten fasziniert. Jervis Bays klares Wasser hat hier noch mehr zu bieten, so dass uns die Zeit nicht lang wird. Kein Wunder wurde die Gegend zum Marine Park, d.h. (Unter-)Wassernationalpark erklärt. Und beim Paddeln sorgen mal wieder Delphine um uns herum für Abwechslung. Herz, was willst Du mehr?! ;-)

Jenolan Caves

Blue Mountains-Wochenende. Ende des Monats kommen Elke und Siegfried wieder nach Australien. Und wie immer schliessen sie ihre Rundreise — diesmal durch das südliche Westaustralien — bei uns in Sydney ab. Es ist ihr vierter Besuch in der Stadt, und die "Must-sees" kennen sie längst. Daher haben wir uns zwei Überraschungen für sie einfallen lassen. Entgeistert schauen wir, als sie uns schon bei der Fahrt vom Flughafen von den Tropfsteinhöhlen erzählen, die sie in Westaustralien besichtigt hatten. Denn genau so eine Tour haben wir mit ihnen vor.

Unbeirrt von diesem "Rückschlag" geht es am Samstag Morgen früh raus aus den Federn und ab Richtung Blue Mountains. Dieser Tag ist einem Besuch des herbstlichen botanischen Gartens auf Mount Tomah vorbehalten, wo Claudia und Peter schon vor zwei Jahren waren (siehe Bildergalerie Mt. Tomah). Wie damals stehen auch diesmal die Proteas in voller Blüte, und die Farbenpracht ist umwerfend. Weiter geht's zur Übernachtung nach Edith, einer verschlafenen Ansammlung von Häusern auf 1000 Metern Höhe. Claudia hat dort das alte und umgebaute Schulhaus angemietet. Der angeheizte Kamin wärmt uns schnell auf, was bei Aussentemperaturen nahe 0 Grad auch bitter nötig ist. Wie angedeutet machen wir uns schliesslich am Sonntag an die sog. River Tour in den Jenolan Caves. 1280 Stufen in zwei Stunden. Alle bestehen die Prüfung mit Bravour. Und Elke und Siegfried beteuern uns, dass dies die beste aller Höhlentouren während ihrer Reise war.

Was die zweite Überraschung angeht, müsst Ihr Euch noch bis zum Monatsbericht Mai 2005 gedulden ;-)