April 2003

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Das wäre Ihr Preis gewesen...

Jahrestag. Jetzt sind wir bereits ein geschlagenes Jahr in Australien. Manchmal denken wir daran zurück, wie wir uns vor einem Jahr fühlten, als das große Abenteuer noch fremd vor uns lag – Rückblick auf April 2002. Claudia ist seitdem gar nicht aus dem Land heraus gekommen, Peter nur einmal nach Amerika (vgl. Bericht Mai 2002). Diese "Seßhaftigkeit" steht in starkem Kontrast zu unserer früheren Viel-Fliegerei. Aber wie sagt man so schön: "Wer im Paradies lebt, muß nicht weit reisen, um im Paradies zu sein". Jedenfalls lassen wir im April unsere bis dato noch gültigen Rückflugtickets nach Deutschland verfallen. Wenn wir das nächste Mal kommen, dann von Sydney aus mit Rückflugticket nach Sydney...

Abendstimmung in The Rocks

Claudias Jobs. Claudia hat nach anfänglichen Startschwierigkeiten in der australischen Industrie (hier gibt es quasi nur Marketing und Sales, und überall bekam sie die Antwort: "total überqualifiziert") mittlerweile mehrere Jobs: (1) Lecturer an der Macquarie University und (2) einen Tag pro Woche macht sie ihr Hobby zum Beruf und arbeitet in einem Kayak-Shop. Das bringt nicht viel Geld, aber jede Menge Spaß, gute Kontakte (zu Leuten und Material) und einen tiefen Einblick in die Selbständigkeit. Hauptpunkt: Dieser Neben-Job kommt ihrem ursprünglichen Statement, das sie im Januar 2002 noch in Mannheim abgegeben hat – "dann werde ich Surflehrerin" – recht nahe... ;-) Da kommt Ende April noch hinzu: (3) Zusage für ein Forschungsprojekt am Forschungsinstitut CSIRO. Den Projektantrag hat sie im vergangenen Oktober geschrieben und schon gar nicht mehr damit gerechnet. Nun also drei Jobs – typisch Australisch!

Tom und Aila am Great Barrier Reef

Tom und Aila auf Stippvisite. Am 16. April bekommen wir kurzfristig angekündigten Besuch von Tom und Aila. Peter und Tom waren zusammen in der Schule und haben bis in die ersten Studienjahre noch Kontakt gehalten. In den letzten Jahren aber wußte man nichts mehr von einander – bis der Abi-Jahrgang ein Treffen im November 2003 organisiert und dadurch Adressen und Kontakte wieder ausgetauscht wurden. Tom und Aila hatten Ihre Fahrt durch Australien lange geplant und heimlich auf dem Great Barrier Reef geheiratet. So spielt das Leben: Man weiß jahrelang nicht voneinander, und dann sehen wir uns plötzlich als die allerersten Gratulanten des jungen Brautpaares wieder. Alles Liebe und Gute für Euch beide!

Unruhe. In Peter's Abteilung ist im März und April mächtig was los. Die vielleicht größte Umorganisation seit er vor 6 Jahren zur Firma stieß hält die Mitarbeiter in Atem. Lange Zeit ist nicht klar, ob der Standort Australien beibehalten wird. Zu Hause diskutieren wir bereits die Auswirkungen, die eine Entsendung nach Singapur oder zurück nach Deutschland für uns hätte. Die Wahl, die Peter schließlich trifft, erlaubt ihm (zunächst einmal) einen Verbleib in Sydney, dafür wird er aber einer anderen Abteilung unterstellt und somit mit anderen Aufgaben betraut. Nachdem alle Entscheidungen gefallen sind, beruhigen sich auch die Gemüter wieder. Wir freuen uns, daß unser Abenteuer Australien noch ein wenig andauern wird.

Detail aus den Jenolan Caves

Kanangra-Boyd und Jenolan Caves. Unser lang ersehntes Osterwochenende verläuft ganz anders als vorgesehen. Grund: Es regnet nicht nur, der Himmel leert seine Pforten über uns aus :-( Da alle Sydneysider traditionell über Ostern campen gehen, hatten auch wir eigentlich ein langes Camping-Wochenende geplant. Am Karfreitag jedoch erinnert uns der Himmel tatsächlich an deutsches Novemberwetter, und in der Not machen wir Sinnvolles: Steuererklärungen etc. Ostersamstag schmeißen wir unsere Paddelpläne über den Haufen (von unten und oben wollen wir nicht naß werden) und fahren statt dessen mal wieder in die Berge, diesmal in den Kanangra-Boyd National Park. Und siehe da: Nach einer verregneten Nacht mit trostlosem Regen-Frühstück bricht der Himmel am Ostersonntag auf und erlaubt uns, die letzten zwei Tage bei prächtigem Wetter zu genießen. Eine lange Busch-Wanderung durch Kanangra am Sonntag, Besuch der Jenolan Caves (das Wirtshaus in diesem engen Tal sieht exakt so aus wie in Triberg im Hochschwarzwald; fehlen nur noch der Schoppen Wein, das Kirschwasser und die Kuckucksuhr) und viele kurze Wanderungen am Montag stimmen uns wieder versöhnlich. Und wir sehen sogar unsere ersten zwei wilden Wombats. Damit können wir immer mehr Tiere als gesehen "abhaken".

Nachtrag: Eine Woche zuvor waren wir bei einer anderen Wanderung im Ku-ring-gai-Chase National Park fast auf eine Diamond Python getreten. Nachdem der erste Schreck verflogen war und die Python sich langsam zurückzog, war es mehr als faszinierend, sie zu beobachten.

Petra und Armin auf dem Spit to Manly Walk

Petra und Armin zu Besuch. Ende des Monats kommen Petra und Armin, um die nächsten Wochen mit uns zu verleben. Es ist schön, so viel Besuch aus der "alten" Heimat zu haben, das macht uns die Ferne weniger deutlich spüren. Was wir mit Petra und Armin alles unternehmen? BBQ über dem Hafen, Spit to Manly Scenic Walk mit anschließendem Dinner in Manly und Fährfahrt zurück, Aquarium,... – mehr dazu im Monatsbericht Mai.