März 2013

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Jumbo bei Ryan Air

Autonarren, hergeschaut!

Technikmuseum Speyer. Mittlerweile sind Jonas und Niklas in einem Alter, in dem der Herr Papa sie auch mal zu einem Ausflug mitnehmen kann. Das Technikmuseum in Speyer, da schlägt das Herz eines jeden Mannes höher. Dazu die Aussicht auf Eiskrem und Pommes rot-weiß im Museumsrestaurant — was für ein Tag!

Die Frau Mama zeigt sich aber technikinteressierter als vermutet und klinkt sich ein. Somit wird aus den Pommes nichts. Sehr wohl aber aus dem restlichen Programm.

An einem verhangenen Sonntag schaffen wir es mal früher aus der Wohnung als erwartet. Sonst werden Aufbruchversuche oft von Niklas und Jonas sabotiert, um so subtiler, je eiliger man's hat: Ein Bild muss noch zu Ende gemalt werden, die Zähne sind noch nicht geputzt, ein Kuscheltier ist unauffindbar. An diesem Tag aber kann's ihnen gar nicht schnell genug gehen. Grund ist das "Space Shuttle", das in Speyer ausgestellt ist. Ein solches haben die beiden Jungen in ihrer Lego-Sammlung, und das Original zieht sie nun magisch an. Streng genommen handelt es sich beim Speyerer Ausstellungsstück um die russische Variante, Buran genannt. Für Vierjährige — und, zugegeben, auch deren Eltern — sind die Unterschiede zum US-amerikanischen Konkurrenzprodukt aber marginal. Die Anziehungskraft ist keineswegs gemindert.

Kaum im Museum angekommen, gilt der erste Besuch zwar tatsächlich der großen Halle mit Buran und anderen Weltraum-Erinnerungsstücken, aber das Museum hat auch sonst viel zu bieten: Chrom-funkelnde Oldtimer, rußige Loks, eine alte Bergbahn vom Baden-Badener Merkur, raumfüllende automatische Musikinstrumente. Daneben als weitere Attraktionen ein U-Boot, ein Rettungskreuzer sowie jede Menge Hubschrauber und Flugzeuge. In take-off-Position auf Pfeilern "aufgespießt" thronen sie über dem Museumsgelände. Die 747 ist teils entkernt, so dass man im wahrsten Sinne des Wortes hinter die Kulissen schauen und im Frachtraum herumwandern kann.

Der Tag wird abgerundet im zugehörigen Imax-Kino, wo ein Film über diverse Mondlandemissionen läuft. Übrigens: die Pommes zu Mittag gibt es doch! Ein rundum gelungener Tag also.

(Königs-)Schlösser

Zwiebelturm-Country

Suchbild: Wo ist Jonas?

Wer fotographiert da wen?

Füssen. "Wir nehmen uns vor, Füssen ein weiteres Mal zu besuchen.", so endete die entsprechende Episode im letzten Monatsbericht — und dieses Vorhaben setzen wir schneller um als erwartet. Es ist nun Mitte März, und im Rheintal spürt man das Nahen des Frühlings. Wenn wir noch etwas Schnee sehen wollen, müssen wir uns beeilen.

Die vertraute Jugendherberge hat noch Platz für uns — im Vergleich zum trubeligen Faschingswochenende im Februar wirkt sie beinahe verlassen —, und der Gott der Autobahnen meint es ebenfalls besser mit uns als bei der letzten Anfahrt. Nur sein Kollege, der Wettergott, hat auch hier schon die Frühjahrskollektion aus dem Schrank geholt: Die Hänge im Tal, der Rodelhügel vor der JuHe, sie alle sind nun grün. Schneereste finden sich nur in den Höhenlagen.

Alles kein Drama: Zum einen schneit es in der ersten Nacht kräftig, zum anderen hatten wir ohnehin vorgehabt, die Berge zu erkunden. Claudia, Niklas und Jonas fahren mit der Gondel hinauf auf den Breitenberg, wo nebenstehendes Panoramafoto entsteht. Peter erliegt mal wieder der magischen Anziehungskraft von Schloss Neuschwanstein. An dem vorbei dem Anstieg folgend geht es auf den Tegelberg. Im Sommer jedenfalls. Derzeit aber sind die Wege, wie schon im Februar, gesperrt. Wie im Februar klettert Peter zwar wieder über diese Gitter, aber nur, um eine knappe halbe Stunde Fußweges später festzustellen, dass die Warnschilder nicht zu viel "versprochen" haben: Gleich neben dem Weg, den man aber um diese Jahreszeit unter der dicken Schneedecke nicht ausmachen kann, geht es hunderte Meter in die Tiefe. In Anbetracht des rutschigen Untergrunds und von Peters unzureichendem Schuhwerk eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Der Tegelberg muss warten!

Wiederum kein Drama, denn wir hatten ein Paket gebucht, bestehend aus einigen Nächten in der JuHe und einer abschließenden im Matratzenlager der Tegelberghütte. Wie romantisch würde das sein, und wie erlebnisreich für Jonas und Niklas! Mit der Gondel auf 1600 Meter Höhe hinauf, dort in der klaren, frostigen Höhenluft durch den Schnee stapfen und ordentlich Appetit bekommen, in der dampfenden Hütte eine heiße Suppe essen und erschlagen ins Bett fallen (während Mama und Papa noch ein Hefeweizen trinken ...). Entsprechend enttäuscht sind wir alle, als wir Sonntag morgens an der Talstation der Bergbahn erfahren, dass deren Betrieb wegen Sturmwarnung eingestellt sei. Es kostet Zeit und Überzeugungskraft, dies Niklas und Jonas klar zu machen, die darauf bestehen, auf den Berg zu fahren.

Wir beschließen, den Urlaub um einen Tag zu kürzen und die Rückfahrt ein wenig zu genießen. Statt direkt nach Karlsruhe zurückzukehren, führt uns der Weg am Bodensee entlang, der wenige Wochen später unser nächstes Reiseziel werden wird. Um diese Jahreszeit ist es aber noch empfindlich kalt: Ein kräftiger Südwind fegt über die Schneefelder der Alpen und treibt uns bald von der Lindauer Uferpromenade zurück ins Auto. Ein Erinnerungsfoto von den Alpen entsteht trotzdem.

Wanderer

Niklas

Jonas

Hohe Loog. Dieser Bericht handelt (mal wieder) von jeder Menge physischer Aktivitäten. Niklas und Jonas erlauben es uns, langsam zum "alten Lebensstil" vor ihrer Geburt zurück zu kehren — doch diesmal mit ihnen zusammen. Im Januar hatten wir sie mit den Ausflügen zu den elsäßer Burgen und Aufstiegen auf Kathedralen auf Wanderfestigkeit und Höhentauglichkeit getestet; nun folgt der nächste Schritt in Form eines Ausflugs auf die Hohe Loog.

Die Hohe Loog ist eine vom Pfälzer Waldverein betriebene Hütte unterhalb der Kalmit, des höchsten Berges in der Südpfalz. Zu moderaten Preisen bekommt der Wanderer herzhafte Kost und pfälzer Wein, gerne auch im Halbliterglas. Die Aussicht ist phänomenal, und für die Kleinen ist in Form eines Spielplatzes gesorgt. Niklas und Jonas, trotz des langen Anmarsches noch erstaunlich fit, entdecken denn auch bald die tolle Rutschbahn — und die Tatsache, dass Rutschen doppelt so viel Spaß macht, wenn man sich ein paar Kissen von den Bierbänken organisiert und unterlegt. Da Frau Mama und Herr Papa unterdessen die Leckereien (inklusive Weinschorle) durchprobieren, ist für alle Bedürfnisse gesorgt. Die Hohe Loog hält für jeden etwas bereit.

Auf dem Rückweg macht der Nachwuchs dann übrigens doch schlapp, und Claudia marschiert voraus, um das Auto zu holen und ihre müden Männer auf halbem Wege einzusammeln. Rutschbahn und Weinschorle haben nun doch ihre Spuren hinterlassen ...

Blick vom Pharmazeutenweg

Heidelberg. Wander- und klettererfahren, wie wir nun sind, machen wir uns an die nächste "Herausforderung": Den Philosophenweg oberhalb des Neckars in Heidelberg mit traumhaft schönem Blick auf Altstadt und Schloss. Selbst wer die Immobilienpreise in Sydney kennt, schluckt in Anbetracht dessen, was eine feine Villa hier kostet. Der Film "Die Apothekerin" war hier gedreht worden; vielleicht ein Indiz darauf, wer hier üblicherweise wohnt?

Vor dieser Wanderung führt uns unser Ausflug nach Heidelberg aber erst auf den Hausberg der Stadt, den Königstuhl. Wie zu Peters Kindheit gibt es hier noch immer das Märchenparadies, einen kleinen Erlebnispark mit Schaukästen, in denen sich, kaum hat man ein paar Münzen eingeworfen, Märchenfiguren bewegen. Mittlerweile sind ein paar weitere Attraktionen hinzugekommen. Aber all dies interessiert uns weniger als die Falknerei, die hier auf dem Berg ihr Zuhause hat. Hier bestaunen wir Falken, die im rasenden Flug Beute fangen, welche der Falkner an einer langen Schnur um sich herum schleudert. Mit angehaltenem Atem lauschen wir dem Anflug einer riesigen Eule und hören, selbst als sie über das Publikum gleitet ... — nichts! So still sind diese nächtlichen Jäger. Der Falkner versteht es, sein Publikum einzubeziehen: Jedes Kind, das einen Raubvogel nennen kann, darf sich eine Feder aus einem Körbchen nehmen. Und auch Jonas und Niklas bekommen jeweils zwei (auch wenn das Publikum bei Niklas Antwort "Möwe" ein wenig schmunzelt ...).

Zu guter Letzt, wie erwähnt, fahren wir in die Stadt hinunter, stellen das Auto ab und überqueren die Alte Brücke. Auf der anderen Neckarseite führt der Schlangenweg in engen Serpentinen den Hang hinauf. Dieser Weg allein ist schon eine Attraktion: in den Grund geschlagen, mit uraltem Kopfsteinpflaster. Schnaufend kommen wir oben auf dem Philosophenweg an, machen Rast auf einer Mauer, Obst essend, fotografierend, ehe wir uns auf den Rückweg machen. In einem urigen Café in der Altstadt belohnen wir uns mit wohlverdientem Kuchen. Es kommt nicht von Ungefähr, dass so viele Touristen ihren Weg in diese wunderschöne Stadt finden.