Oktober 2004

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Lorikeet beim Frühstück

Weckzeiten. Peter beklagt sich: An Wochentagen darf er immer bis 7:00 Uhr im Bett bleiben, aber für das Wochenende kann man ihn zitieren: "Ohh, der Wecker steht auf 5:30, es muss wieder mal Samstag sein!!" Seit im September der Sommer begonnen hat, hält uns am Wochenende so leicht nichts im Haus. Jedoch, viel hat er zu seiner Verteidigung nicht zu sagen, denn unabhängig davon, dass wir samstags und sonntags fast immer sehr früh unterwegs sind, schleicht sich im Oktober noch ein weiteres jahreszeitliches Phänomen ein: Ab 4:30 (!!!) fallen die Rainbow Lorikeets (grün-gelb-rot-blaue, sehr laute Papageien) in den blühenden Baum vor unserem Schlafzimmer zu einem lautstarken Frühstück ein. Ab 6:00 sind sie dann fertig mit Frühstücken, und wir haben endlich wieder unsere Ruhe... Na ja, aber jetzt stehen wir auf...

Keiko und Yutaka bereiten Sushi

Keiko und Yutaka zu Besuch. Keiko ist eine ehemalige Kollegin aus Tokyo, mit der Peter im Rahmen einiger Projekte zusammengearbeitet hatte. Vor knapp einem Jahr machten sie und ihr Mann Yutaka sich auf den Weg einmal um die Welt herum. Nach gut neun Monaten hatten sie Asien verlassen und in Darwin, ganz weit im Norden, den Fuß auf australischen Boden gesetzt. Ihre erste Email lautet: "Wir fahren durch's Rote Zentrum und kommen dann die Ostküste entlang, in drei Wochen sind wir in Sydney." Aber nach all den kleinen Staaten Südostasiens hatten sie sich gehörig verschätzt was Entfernungen angeht und alles, was man unterwegs sieht und machen kann: Auf den Uluru steigen, im Great Barrier Reef tauchen, auf Fraser Island mit dem Geländewagen auf dem Strand entlangfahren, ... Viele Wochen später kommen sie nach Sydney und bei uns unter. Höhepunkte des Besuchs: eine Wanderung in den Blue Mountains und hausgemachtes Sushi, das für Claudia und Peter bereitet wird. Keiko, Yutaka, viel Spaß in Neuseeland, Tahiti, Fiji, Südamerika, ...

Von oben nach unten (entgegen der Laufrichtung)

Grand Canyon in den Blue Mountains. Wir entdecken die Blue Mountains wieder neu. Oktober und November sind die idealen Monate für Bushwalking in den Bergen: Bereits Sommer, aber noch nicht zu heiß, zudem ist die Feuergefahr noch nicht so hoch. Die Ostküste leidet seit 3 Jahren an Trockenheit, im Prinzip kann es hier jeden Tag zu einem massiven Buschfeuer kommen. Wenn es durch Hitze und Wind ab November zu gefährlich wird, werden die Berge für Wanderer gesperrt, denn aus einem brennenden Tal kann man sich nicht leicht retten.

Seit wir vor 2.5 Jahren nach Sydney gezogen sind, war einer unserer liebsten Wanderungen durch den Grand Canyon neben Blackheath nach Waldbrand gesperrt. Nun ist er offen. Mit Kevin und Sue treffen wir uns um 8:30 in Blackheath zum Frühstück (wieder mal so ein Tag mit Wecker um 6:00) und beginnen den Abstieg über 600 Höhenmeter. Der Grand Canyon beginnt als schmaler und feuchter Einschnitt in die Felsen. Wir folgen dem Wasserlauf, und allmählich öffnet sich die Schlucht zum Tale hin. Im Tal selbst sehen wir nicht einen einzigen anderen Menschen - bis zu dem Augenblick, als wir vier gerade nackig in den Bergbach hüpfen. Kevin schreit gerade ein "Ouhhh, cold!" als zwei blonde Wanderer mit nordeuropäischem Akzent fragen, ob das Wasser warm sei. Wir haben niemanden vorher gesehen, und wir sehen niemanden auf unserem gesamten Weg zurueck, nur in diesen 20 Sekunden! Das Bad im kalten Bach ist beim Aufstieg schnell vergessen. 600 Höhenmeter gehen auf die Pumpe! Oben angekommen ist es 16:30 Uhr, noch 90 Minuten bis zum Sonnenuntergang, wir waren 6.5 Stunden unterwegs. Eine andere Wandersgruppe von 4 Jugendlichen hat ein Mädchen aus ihrer Gruppe im Tal verloren. Sie hat keine Ersatzkleidung, kein Wasser, kein Essen, keine Karte. Die drei haben lange nach ihr gesucht, in alle Richtungen, und steigen schlußendlich wieder hinauf in der Hoffnung, daß die Verlorene am Auto auf sie wartet. Aber dort ist niemand. 90 Minuten bis Sonnenuntergang, unter uns ein Tal mit Wildnis und einem Mädchen, irgendwo. Wir können leider auch nicht helfen, ohne uns selbst in Gefahr zu bringen, und verlassen die Berge sehr nachdenklich. Hoffentlich ist alles gut ausgegangen!

Maya und Irina

Mayas Geburtstag. Wie feiern Sydneysider ihren zweiten Geburtstag? Natürlich — vergleiche letztes Jahr — mit einem zünftigen BBQ am Wasser. Diesmal im Garigal National Park am Middle Harbour, was Claudia die Möglichkeit gibt, zur Party zu paddeln. Sind es doch nur schlappe 22 Kilometer pro Weg. Peter beruft sich auf das Squash-Spiel am Abend zuvor und steigt ins Auto... Unabhängig von den bei der "Anreise" verbrannten Kalorien verwöhnen Irina und Matthias uns beide gleichermaßen mit Leckereien wie Steaks, Würstchen, Salaten, Kuchen. Und auch die nicht eingeladenen Gäste, eine Entenfamilie und die Kookaburras auf den Bäumen, bekommen ein wenig ab. Wir alle freuen uns auf Episode 3 im nächsten Jahr :-)

Schlingenträger unter sich

Ein wenig über Schultern. Der Monat ist fast vorüber, und uns fehlt noch immer eine Geschichte für unseren Monatsbericht. Haben sich doch mindestens fünf Episoden etabliert. Am 31. Oktober ist Peter offizieller Photograph auf der Balmain Regatta, doch darüber hatten wir ja schon in 2002 und 2003 berichtet. Aber da haben wir ja noch Claudia, und die geht paddeln. Mit Kevin in die Wellen bei Umina, um Kayak-Surfen zu üben. Kommt uns das nicht bekannt vor? Nein, denn daß Claudia sich letzten November bei einer ähnlichen Übung die Schulter ausgerenkt hatte, wurde bisher verschwiegen. Diesmal aber wollen wir ehrlich sein: Nach dem Segelunfall im Mai 2003 — da brach sie sich die linke Schulter —, besagtem November 2003 (Posterior Dislocation der rechten Schulter), und der Operation an der linken im Januar diesen Jahres steht es nun 2 zu 2 zwischen den Schultern: Anterior Dislocation der rechten Schulter, mal was Neues... Der Patientin geht es soweit gut, und Peter übt sich wieder im Haareflechten.